Vier Ligen, vier Meis­ter – Regio­nal­li­ga Reform jetzt!

„Meis­ter müs­sen auf­stei­gen!“ lau­tet die For­de­rung, die in den letz­ten Jah­ren regel­mä­ßig in deut­schen Sta­di­en pro­pa­giert wur­de, was deut­lich zeigt, wie all­ge­gen­wär­tig die Pro­ble­ma­tik rund um die Auf­stiegs­re­ge­lung der Regio­nal­li­gen ist. Ein­her­ge­hend mit der bis­wei­len letz­ten Reform 2012, wur­de die zuvor drei­glei­si­ge Regio­nal­li­ga fünf­glei­sig. Dies hat­te zur Fol­ge, dass die drei bestehen­den Auf­stiegs­plät­ze in einer Rele­ga­ti­ons­run­de aus­ge­spielt wer­den, bestehend aus den Meis­tern jeder Liga und dem Zwei­ten der mit­glie­der­stärks­ten Regio­nal­li­ga Süd­west. In der Kon­se­quenz wur­de damit der Ertrag einer gesam­ten Sai­son von Hin- und Rück­spiel in der Rele­ga­ti­on abhän­gig gemacht. Ein sol­ches Ver­fah­ren ist mit den Grund­sät­zen des Spor­tes in kei­ner Wei­se ver­ein­bar, ganz zu schwei­gen von den wirt­schaft­lich, teils exis­ten­zi­el­len, Kon­se­quen­zen, die ein sol­cher Ver­bleib in der Regio­nal­li­ga für die, oft­mals ohne­hin schon klam­men, Ver­ei­ne nach sich zieht.
Im Lau­fe der ver­gan­ge­nen Jah­re kam auch bei immer mehr Funk­tio­nä­ren lang­sam, aber sicher die Ein­sicht, dass der Sta­tus quo nicht wei­ter hin­nehm­bar ist, sodass die Wei­chen für eine erneu­te Reform gestellt wer­den soll­ten.
Die Mög­lich­keit dies mit Inhalt zu fül­len, wur­de auf­grund von Eitel­kei­ten inner­halb der Ver­bän­de und diver­ser ande­rer Unzu­läng­lich­kei­ten ver­passt. Viel­mehr gab es eine Über­gangs­lö­sung, die dem Fair­ness­cha­rak­ter nicht im Ansatz gerecht wird und die Ver­ei­ne teils sogar zu einem Wett­rüs­ten ani­miert, bei dem die Ver­ei­ne gezwun­gen sind, ein hohes finan­zi­el­les Risi­ko einzugehen.Eine vom DFB ins Leben geru­fe­ne „ad-hoc AG“ mach­te nur durch man­geln­de Trans­pa­renz, feh­len­de Kom­mu­ni­ka­ti­on, State­ments, die im Anschluss wie­der revi­diert wur­den und durch ihre Auf­lö­sung, man­gels neu­er Lösungs­an­sät­zen, von sich reden.

Bereits zuvor hat­te sich im Zuge des Zusam­men­schlus­ses „Fan­sze­nen Deutsch­lands“ eine, eigens für die­se The­ma­tik geschaf­fe­ne, Arbeits­grup­pe ein­ge­fun­den. Das erklär­te Ziel war es die Not­wen­dig­keit einer Reform prä­sent zu hal­ten und die damit ver­bun­de­nen Pro­ble­me aus­zu­wer­ten. Mit einem Fra­ge­bo­gen für Ver­ei­ne und Fan­sze­nen, sowie mit per­sön­li­chen Gesprä­chen, wur­de ver­sucht eine mög­li­che Reform, unter Betrach­tung aller pro­ble­ma­ti­scher Gesichts­punk­te, zu eva­lu­ie­ren. Hier­aus resul­tie­rend wur­den Kern­punk­te erar­bei­tet, die aus unse­rer Sicht für eine Regio­nal­li­ga Reform uner­läss­lich sind, wenn man ver­mei­den will, sich in abseh­ba­rer Zeit mit einer erneu­ten Reform befas­sen zu müssen.

Die Kern­punk­te und die Aus­wer­tun­gen der Fra­ge­bö­gen, wur­den der ad-hoc-AG des DFB in einem per­sön­li­chen Aus­tausch offen­ge­legt. Die­ser Aus­tausch ist als unzu­frie­den­stel­lend zu bewer­ten, da immer wie­der die Ver­ant­wor­tung von sich gewie­sen wur­de und auch die von uns gewon­ne­nen Erkennt­nis­se nicht aus­rei­chend wei­ter­ver­wer­tet wur­den.
Bis zum heu­ti­gen Tage liegt noch nicht ein ein­zi­ger fun­dier­ter Reform­vor­schlag vor, viel­mehr scheint es als hät­ten sich die Fron­ten zwi­schen den Betei­lig­ten wei­ter ver­här­tet und das sich gegen­sei­tig aus­ge­spro­che­ne Ver­trau­en scheint erlo­schen. Ins­be­son­de­re die Rück­nah­me des Ein­ge­ständ­nis­ses, eines wei­te­ren Abstei­gers in Liga 3, zuguns­ten einer Reform mit vier Ligen und vier Auf­stei­gern, ist eine mehr als deut­li­che Reak­ti­on auf die sta­gnie­ren­den Fortschritte.

Durch die­se Ent­wick­lung bestärkt ist es uns ein Anlie­gen, nun­mehr einen eige­nen Reform­vor­schlag zur Debat­te zu stel­len. Die­ser befasst sich neben der Kern­pro­ble­ma­tik „Auf­stiegs­re­ge­lung“, auch mit grund­sätz­li­chen Pro­ble­men, wie feh­len­de liga­über­grei­fen­de Struk­tu­ren, der geo­gra­fi­schen Auf­tei­lung der Ligen und der Rol­le von Zweit­ver­tre­tun­gen inner­halb der Liga.
Wir hof­fen, dass durch die­sen Reform­vor­schlag nun­mehr eine Grund­la­ge gege­ben ist, um sich end­lich tief­ge­hend und ergeb­nis­ori­en­tiert mit der Situa­ti­on zu befas­sen. Die Regio­nal­li­ga, in ihrer Form als Schnitt­stel­le zwi­schen Ama­teur- und Pro­fi­fuß­ball, hat in den ver­gan­ge­nen Jah­ren an immer grö­ße­rer Bedeu­tung gewon­nen und soll­te daher nicht wei­ter als Büh­ne für Unver­mö­gen und Eitel­kei­ten der Funk­tio­nä­re her­hal­ten müs­sen. Viel eher soll­te sie von Wer­ten der sport­li­chen Fair­ness und Chan­cen­gleich­heit geprägt sein. Daher for­dern wir alle Betei­lig­ten auf, per­sön­li­che Emp­find­lich­kei­ten hin­ter die­sen Wer­ten hin­ten­an­zu­stel­len und basie­rend auf die­sem Reform­vor­schlag eine Lösung zu erar­bei­ten in denen sich alle Betei­lig­ten wie­der­fin­den können.